Altstadt 5 - Bäckerhaus

 

Am 10. Januar 1578 erwarb der Bäcker Andreas Neumair das Gebäude und ab diesem Zeitpunkt befand sich bis zur Gegenwart durchgehend eine Bäckerei beziehungsweise Konditorei im Haus. Auch heute können im Erdgeschoss noch selbstgemachte Mehlspeisen genossen werden.

1852 erfuhr das Haus einen größeren Umbau. Dabei erhielt es auch ihre spätklassizistische Fassade. 1961 kam es erstmalig zu modernen Renovierungsarbeiten. Eine Generalrevitalisierung sowie der Ausbau des Dachgeschosses erfolgte 2017.

Als Eckhaus trägt das Bäckerhaus auch zwei Adressen: Altstadt 5 & Hahnengasse 7. Die Hahnengasse ist eine bogenförmig verlaufende Verbindung zwischen der Hofgasse und der Altstadt (Straße). Bereits 1710 als "Hannegaßl" erwäht, stammt das Wort vermutlich vom althochdeutschen hagan (Hag / ein umhegter Ort) oder als Rufform des Namens Johannes.

 

BÄCKERWAPPEN

„Die Löwen und das goldene Schwert, Die sind der Bäcker Ehrenzeichen“, heißt in einem alten Bäckerlied. Das älteste nachweisbare Bäckerwappen ist datiert im Jahre 1111. Die Brezel gilt als Berufszeichen der Bäcker und kann als Wiegensymbol oder als zum Beten verschränkte Arme interpretiert werden.

Karl der V. verlieh 1529 den Wiener Bäckern für ihre Verdienste wärend der ersten Türkenbelagerung von Wien offiziell die beiden aufgerichteten Löwen. Die Brezel-Bäcker, die stets in der Nacht arbeiteten, sollen aufgrund der Geräuschen, welche die Angreifer durch Grabungen unter der Stadtmauer machten Alarm geschlagen haben. Im Jahre 1690 gab Kaiser Leopold zum Dank und als Anerkennung für ihre Verdienste während der zweiten Türkenbelagerung den Bäckern die Erlaubnis, außer den Löwen auch Schwerter im Wappen verwenden zu dürfen.

 

ALTER MARKT

Der unmittelbar angrenzende „Alte Markt“ war bis zur Errichtung des Linzer Hauptplatzes das Zentrum der Stadt. Es wurden selbst Überreste römischer Besiedelung gefunden. 1291 wird von der/die „alte Wi(c)k geschrieben. Nach der Stadterweiterung wurde am Alten Markt eine jüdische Synagoge errichtet, welche nach dem Pogrom 1420 in eine Kapelle umgebaut wurde. Der Standort dieser beiden Bauten ist heute durch farbliche Pflasterungen gekennzeichnet.
Nachdem der Hauptplatz die Funktion als Stadtzentrum und -markt übernahm, wurde der Alte Markt durch Gebäude verbaut. Diese wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht mehr aufgebaut, und so wurde der Alte Markt in den Nachkriegsjahren wieder als Platz ausgeführt.

 

WOHNEN & ARBEITEN IN DER ALTSTADT

Die Altstadt von Linz ist das Herz der Stadt. In zwei Minuten erreicht man das Donauufer, den Hauptplatz, die Landstraße sowie das Linzer Schloss, je nach Lust und Laune.

 

 

 

Lageplan

Quellen:

  • Linz - Streiflichter zur Stadtgeschichte. Band 1 bis 4. 2010. Lentia Verlag.
  • Die Altstadt - Österreichische Kunsttopographie. Band XLII. 1977. Verlag: Anton Schroll & Co.
  • Dehio Handbuch Oberösterreich - Band 2: Linz. 2009. Verlag Berger, Horn.
  • https://stadtgeschichte.linz.at/
  • Eigener Bestand & Aufzeichnungen

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Dieses Bild aus 1937 zeigt die im Haus damals befindliche Bäckerei sowie im linken Bildbereich den noch verbauten Alten Markt.